Monday 22 June 2009

SCHRÖDERs KARTOFFELHAUS in der Schanze

Ich besuche ja äußerst selten mehr als ein Mal ein Restaurant. Entweder muss das Essen dort sensationell köstlich oder auf einer pfiffigen Geschäftsidee aufgebaut sein.
So wie das Kartoffelhaus in der Schanze, welches jeden Montag ein All-You-Can-Eat-Pfannkuchenessen anbietet. Der langjährige Leser erinnert sich an meine Begeisterung beim ersten Mal. Und glücklicherweise hat sich abgesehen von einer leichten Preiserhöhung von 4 auf 4,90 Euro auch nicht viel geändert.

Der Zettel zum Glück.

Das Prinzip ist simpel wie genial: Auf den ausgelegten Zetteln werden bis zu 3 verschiedene pikante oder süße (oder beides?) Zutaten angekreuzt, mit denen die Teigfladen belegt werden sollen. Zur Auswahl stehen verschiedene

- Fleischsorten, wobei man eher von kleingeschnittenem Aufschnitt sprechen muss
- Gemüsearten
- Käsevariationen
- Beeren
- Vanilleeis, Nutella und Apfelmus.

Die Pfannkuchen wurden, trotz des sich langsam füllenden Restaurants, zügig und heiß serviert.

Meine Pancakes ;)

Wir konnten uns jedoch des Gefühles nicht erwehren, dass die Beläge proportional zum Fortschreiten des Abends an Masse verloren. Mit anderen Worten: Alles wurde weniger. Besonders die Kirschen waren zum Schluss hin eher undefinierter, aber süßer Matsch mit Kirscharoma.

Nach durchschnittlich 4 bis 6 Pfannkuchen war dann auch Schluss mit lustig. Ein kleiner Verdauungsspaziergang und ein Absacker in der Katze waren jetzt genau richtig. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob das Café tatsächlich so hieß, aber warum sonst die Katzen everywhere?!

Pancake-Gang.

Fazit: Immer wieder gerne fresse ich mich in uriger Atmosphäre an Pfannkuchen voll ;)

Friday 19 June 2009

TAPAMÉ im Karolinenviertel

Verheißt Leidenschaft. Oder was?

Das Tapamé erscheint auf den ersten Blick kleiner als gedacht, im hinteren Bereich, der nicht sichtbar ist, befinden sich jedoch noch einmal die gleiche Anzahl an Tischen. An der rotgestrichenen Wand hängt das berühmte heißblütige Tango-in-der-Stierkampf-Arena-Bild, welches bei jeglichen Internet-Links gezeigt wird. Das Mobiliar ist in dunklem Holz gehalten, das Restaurant auch innerhalb der Woche gut besucht.

Pikante Tapas...(und noch pikantere Gespräche (ohne Abbildung) ;))

Das noch warme Knoblauchbutterbrot mit leckerer Aioli machte Lust auf mehr, die Tapas wurden sehr schnell in geschmackvollem Geschirr serviert. Wo fängt man bei 4 verschiedenen Gerichten an? Erstmal ganz klassich mit "Datteln und Pflaumen gefüllt mit Mandeln im Speckmantel". Todsichere Kombination, wobei mir die Pflaumen deutlich besser schmeckten. Datteln sind einfach doch zu süß, außerdem haben sie - wer hat es geahnt - Kerne!
Es folgte "Karamellisierter Babyoktopus mit Knoblauch und Dill" (leider nicht auf dem Foto). Entweder sind Babyoktopusse wirklich sehr klein oder sie wurden gnadenlos zerhackt und in einer Flüssigkeit serviert, die sich nach dem Kosten schlicht als "Öl" herausstellte, welche den süßen Karamellgeschmack zwar leicht neutralisierte, aber auch überdeckte. Der Oktopus an sich hatte eine erstaunlich bissfeste Konsistenz und war ohne das Ölbad dafür warmen Brot sehr lecker.

In der Psychologie haben wir schon gelernt: Wenn man Kritik übt, sollte man trotz allem mit den positiven Aspekten beginnen. Diese sind nun genannt, es folgt daher das "Hähnchen in Honig-Weißweinmarinade mit rosa Pfeffer". Ich erwartete mundgerechte krossgebratene Hähnchenbruststücke in entsprechender Sauce, serviert wurden 3 blass vor uns liegende Hähnchenkeulen. Der Geschmack war ähnlich fad, der rosa Pfeffer zwar sichtbar, aber nicht schmeckbar. Und auf ein Pfefferkorn, auch ein rosanes, beiße ich ungern. Zusätzliches Salz, welches den Genuss vielleicht etwas gehoben hätte, war nicht zugegen.
Getoppt wurde das Hähnchen jedoch von den "Venusmuscheln in Weißwein-Knoblauchsud". Nun habe ich natürlich keinen Vergleich, wie Venususcheln schmecken. Diese taten es jedenfalls nicht. Allein der Sud taugte als Tunke für's Brot. Wobei der Knoblauch auch eher in Spurenelementen vorhanden war.

Es ist immer Platz für ein Dessert.

Die Crema Catalana an Rosmarin war lecker. Sofern eine Crema Catalana wabbeligem Vanillepudding mit Creme Brulée-Zuckerkruste ähnelt, der Rosmarin-Geschmack konnte allerhöchstens erahnt werden. Gerade habe ich bei Rezepte-Wiki bezüglich des Geschmackes recherchiert. Anscheinend lautet die Antwort: "Ja". Demzufolge wäre sie lecker.

Fazit: Der Service war ausgezeichnet, die Kellnerin zuckte nicht einmal mit der Wimper als ich mein Gutscheinbuch zückte. Das Essen wurde sehr schnell serviert, die Atmosphäre angenehm. Das Essen - und ich gehe nun mal des Essens wegen in ein Restaurant - war leider unterdurchschnittlich. Vielleicht lag es an unserer Wahl, wenn jedoch 2 1/2 von 4 Tapas in Richtung "mau" gehen, gilt das Essen für mich als nicht gelungen.
Das Tapamé ist kein Restaurant, welches ich ein zweites Mal besuchen werde, dafür schießen die Tapas-Bars einfach in zu großer Anzahl aus dem Boden. Leider manchmal auf Kosten der Qualität.

Wednesday 3 June 2009

IMARA in Eppendorf

Ich bin ja an und für sich gar nicht der Cocktail-Typ. Zu süß, zu cremig. Der Grund warum ich dennoch einen Cassidy's Cane in Händen hielt, liegt zum Einen in dem coolen Namen, dem Gutschein über 2 für 1 Cocktails in meinem Schlemmerblock und zum Anderen in As Abschied, der standesgemäß begossen werden musste (aus Trauer, nicht Freude ;)). Vielleicht sah der Barkeeper mein trauriges Gesicht und meinte es daher mit dem Alkohol besonders gut, jedenfalls - lasst es mich so ausdrücken - musste ich mein Fahrrad nach Hause schieben.

Cocktails, Tapas & Dessert.

Auf der Liste der verköstigten Cocktails kann ich nach dem Abend streichen: Cassidy's Cane, Princess (schmeckt wie Split-Eis!), Singapure-Sling (kirschig-fruchtig), Margarita (sehr alkohollastig) und Strawberry Colada (sophisticated Erdbeer-Shake).
Außerdem mal in die weite Welt der Tapas abgetaucht. Das Imara hat seit März diesen Jahres von "gewöhnlicher" euro-asiatischer Küche auf eine große Auswahl an Tapas umgestellt, bei der die Entscheidung mehr als schwer fällt.

Das Dattelhuhn mit Basilikum, Mandel und Knoblauch im Serranomantel stellte sich jedenfalls als eine sehr gute Wahl heraus. Gut gewürzt wurden gleich 3 Stücke serviert, die zusammen mit dem Brot und Oliven auch gut sättigten. As. Tajin (Lammfleisch) mit Pflaumen in Sesam geschüttelt, war lecker, kann aber gegen das Lamm aus dem Maharaja nur verlieren.

Das Dessert bestehend aus weißer Schokomousse, karamellisierter Ananas und Minzpesto an Pistazienkrokant hatte allein wegen dem Namen schon gewonnen, der Geschmack stand dem aber in nichts nach. Unglaublich cremig, aber mit Tim Mälzers ständig angesprochenem Knuspereffekt. Ein Traum!

Das Imara präsentiert sich nach dem Umbau in gewohnt schickem orientalischem Flair mit pompösen Kronleuchtern und einladenen großen Sofas. Auf den ersten Blick zumindest. Bei genauerem Hinsehen mit noch nicht vom Alkohol getrübtem Blick lassen sich allerdings so einige Mängel entdecken. Schlecht gestrichene Decken, heraushängende Nägel an Wänden...am besten nicht hinsehen und sich lieber an den ausgezeichneten Tapas und Cocktails erfreuen. Tipp: Unbedingt mal den restroom aufsuchen. Lohnt sich schon wegen dem hypermodernen Wasserhahn ;)

Also, A.! Ich wünsche dir viel Spaß in der Türkei und freu mich schon auf Mitte September! :)

P.S. Der Alkoholgehalt von 1 (e-i-n-e-m) Cocktail ließ mich die ganze Nacht kaum schlafen, sodass ich mir die ganze Nacht Johann König-Videos bei youtube anschaute und meine Nachbarn mit lautem Gelächter vom Schlafen abhielt.

Monday 1 June 2009

KARATREN und AZEITONA

Auf heißen Kohlen.

Eigentlich macht man's ja andersrum: Erst ordentlich essen und zur Entspannung hinterher 1 oder 2 Shishas. Dass die umgekehrte Reihenfolge auch sehr zufriedenstellend sein kann, bestätigte sich gestern mit Arzu & Co zuerst im Karatren in Altona. Sehr humane Preise für Snacks und Getränke (allerdings zu unserem Schrecken nur antialkoholisch?!), wobei die Tees teilweise sehr stark gezuckert waren, die Shisha für 6 Euro im üblichen Bereich. Neben Melonen- und Pfirsichtabak, den wir wählten, wurde u.A. Cappucinotabak angeboten, wobei mich die Frage: "Wie schmeckt dies?" und "Wer kommt auf derartigte Ideen?" sehr beschäftigt hat.
Da wie bereits erwähnt das Getränkeangebot recht überschaubar ist, beschlossen wir zunächst ins 1001 Nacht weiterzuziehen, landeten dann doch aufgrund akutem Nahrungsverlangen bei bok, die uns aber nur noch Nummer 9 (Kokossuppe mit Curry und Hühnchen) anbieten konnten und letztendlich dann im Azeitona, dem Geheimtipp für arabisches Essen in einer dunklen Gasse in der Schanze.

Ein Fest!

Wir bestellten das Azeitona-Mezze bestehend aus Lavash-Brot und 12 Komponenten (u.A. Kichererbsen, Bulgur mit Tomate, Falafel, Blumenkohl, eingelegte Möhren, Spinat, Humus...), das locker für uns vier reichte. Mein Zimttee mit gemahlenen Mandeln (im Vordergrund) roch zwar besser als er schmeckte, dafür gibt's hier Caipirinhas für 3,50 Euro! ;)

Links und rechts des Restaurants und dadrüber und gegenüber und überhaupt sind zwar Privatwohnungen gelegen, Beschwerden ob der nicht gerade leisen orientalischen Discomusik gab es trotzdem nicht. Ha! Nachbarn im Grandweg, nehmt euch daran ein Beispiel!