Sunday 29 August 2010

HERR MAX und ICH.

Laengst eingeschlafen, aber ploetzlich war es wieder da! Ich. Ich war ploetzlich wieder da. Und Le Truc ueberlaesst Ich nun wieder seinen rechtmaeßigen Platz.!

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Und etwas anderes ist wieder da: Nach Jahren der unregelmaeßigen Fresssonntage, denn des Sonntags Zweck ist die Voellerei, ist auch wieder der sonntaegliche Sugar Rush heimgekehrt. Treue Leser erinnern sich an die Maedelstruppe, die vor Jahren auszog, um die beste Torte Hamburgs zu finden. Dabei fuehlte ich mich stets wie Lancelot auf der Suche nach dem Gral (ja, Lancelot, nicht Arthur, der Spießer). Und schon damals kristallisierte sich klar heraus, dass die Suche das Ziel ist. Denn die perfekte Torte...wo gibt's die schon?

Diesen Sonntag trieb uns eine unsichtbare Weisung zu HERR MAX. 1000 Mal vorbeigelaufen und ins Schaufenster gestiert und 1000 ist nichts passiert. Dabei ist die gesamte Produktpalette, die von Torten, Kuchen & kleinen Gebaeckstueckchen bis hin zu Keksen, Pralinen & Eis reicht, doch alle "Bio" und sollte das fuer den verantwortungsbewussten, szenigen Buerger von Welt, der sich in der Fußgaengerzone von Unicef und WWF anquatschen laesst, seinen Muell in Gelb, Gruen, Braun und Blau trennt und lieber 19 Stunden im Zug als 2 Stunden im Flugzeug sitzt, um den CO2-Ausschuss zu vermindern und man "im Zug ja soviel mehr sieht", ja was denn? den Schichtwechsel der Schaffner und ein versifftes Klo?!, nicht genug sein?! Scheiß auf Bio, der Rest ist OK, though.

Schokomousse-Torte
Schoko-Cranberry-Cookie & Cantuccini

Die Torte war gut. Die Mischung aus Muerbeteig, feinherber Schokomousse und Schokosahne sowie einer dunklen Ganache sorgte dafuer, dass nicht gleich das Gefuehl aufkam 2 Liter Wasser trinken zu muessen, um den Blutzucker zu verduennen.
Weitaus aufregender jedoch, wenn auch nicht vom Erscheinungsbild, war der Schokocookie, der mindestens ein halbes Pfund Butter verschlungen haben muss. Chewy, ein Wort aus dem Land der Cookies fuer das es kaum eine adaequate Uebersetzung gibt. Aber chewy, genauso war er. Mit genau dem richtigen Verhaeltnis von leicht saeuerlichen Cranberrys zu edelherber Schokolade. Sehr gelungen.
Der/das Cantuccini dagegen bewegte sich mehr auf der trockenen Seite, aber das wiederum liegt nun mal in der Natur des Cantuccini.


FAZIT: HERR MAX ist mit einem starken Espresso genossen - wie San Juan de la Peña - eine sicherlich angenehme Zwischenstation auf dem Weg zum Gral.

Saturday 28 August 2010

PRESSE in der Schanze.

Es war einst im fernen Auguste ein wunderbar sonniger und warmer Samstagmorgen. Erinnert sich noch jemand an Waerme? Und Sonne? Lang ist's her als ich noch von Sonnenstrahlen geweckt wurde, die in Kombination mit einem leichten Knurren nahe der Magengegend das Aufwachen geradezu zu einem Vergnuegen machte.

Unter der Woche der absolute Fruehstuecksmuffel gibt es am Wochenende (und besonders an SO einem Samstag) keinen besseren Start als ein ausgiebiges und deftiges Fruehstueck in netter Gesellschaft. Und da die River Kasematten anscheinend bis Ende 2012 ausgebucht sind, schlenderten wir ziellos durch meine geliebte Schanze bis der Hunger uns in die PRESSE trieb, eines von vielen kleinen Bistros, die sich scheinbar alle irgendwie unterscheiden sollen und doch zu einem großen Nahrungstempel verschmelzen. Diese Lokalitaet rechtfertigt ihren Namen nicht durch die zahlreichen aktuellen Zeitungen, die gleich am Eingang ausliegen, sondern durch die riesige Auswahl frischgepresster Saefte, deren Außergewoehnlichkeit mich magisch anzog.

Press mich.

Die Speisekarte reicht von den ueblichen Fruehstuecksangeboten (Englisch, Franzoesisch, Klein, Groß, Fuer Zwei, Fuer Drei, Fuer Vier, ..., fuer Zweiundsechzig etc. oder zum einzeln kombinieren) bis hin zu zu allerlei mittlerweile auch in unseren Breiten etablierten Angeboten wie Bagels, Wraps, Pancakes und Paninos.

Meine Begleitung waehlte ganz klassisch das Ruehrei mit Schinken und Mango-Papaya-Saft, ich selbst forderte wie immer die Bagels zum Geschmacksvergleich mit den heißgeliebten und nie erreichten Bagel Brothers auf. Dazu gab es einen Rote-Bete-Sellerie-Moehrensaft. Und das Ganze trotz vollem Haus sehr schnell und freundlich!

A real breakfast.

Ich war tatsaechlich 2 Mal hier!

Heißgeliebt und unerreicht. Es bleibt dabei: Bagelbrothers liefert nach wie vor die besten Bagels der Stadt, da konnte auch der durchaus schmackhafte Puten-Kaese-Bagel nicht im geringsten am Thron ruetteln. Aber. Der Saft. Was zum Teufel war das? Ein Getraenk mit wunderbarer Farbe und abartigem Geschmack. Ist das etwa "fluessige Gesundheit", die mir fast die Traenen in die Augen trieb? Das letzte Mal, dass ich so leidern musste, war anno 2009 als die Armee Mordors meine Krieger in der Schlacht um Mittelerde niedermetzelten. Untrinkbar. Und sag mir keiner, er haette ja schon von Anfang nichts anderesbei dieser Geschmackskomposition erwartet.


FAZIT:Trotz Saftdisaster, fuer ein feines Fruehstueck wuerde ich immer wieder in die PRESSE gehen. Gaebe es da nicht noch die unzaehligen anderen Bistros in der Schanze...

Sunday 1 August 2010

Baked Goods (Part 1: Fresssonntag)

Jaha, das haettet ihr jetzt nicht gedacht, was? Produkte aus der heimischen Werkstatt = Kueche von Le Truc. Es ist ja nicht so, dass ich nicht kochen kann. Ich muss es halt nur nicht.

Zum Anlass unseres Fresssonntages stellte ich mich aber mal in das Zimmer zwischen Bad und Wohnbereich und buk und backte was das Zeug hielt.

Eine andere Form des "Gueldenen Gluecks"


Herzhafter Kartoffelkuchen mit Ziegenkaese (fuer eine Springform 24cm)

Teig:
- 300 g Mehl
- 1/2 TL Salz
- 150 g Butter
- 3-4 EL Wasser

Fuellung:
- 700 g mehlig kochende Kartoffeln
- 300 g Ziegenkaese
- 2 Eier
- 200 g Crème Fraîche
- 100 g Sahne
- Salz, Pfeffer, frisch geriebene Muskatnuss
- 2 EL Butter


1. Mehl, Salz und Butter mit wenig Wasser zu einem glatten Teig verruehren. In Frischhaltefolie wickeln und mindestens 1 Stunde im Kuehlschrank ruhen lassen.

2. Kartoffeln waschen und in der Schale garen. Abgießen, abschrecken und ausdampfen lassen. Kartoffeln schaelen und fein reiben. Kaese reiben.

3. Backofen auf 180°C vorheizen. Springform ausbuttern. Teig duenn ausrollen und Form damit auskleiden. Mit einer Gabel mehrfach einstechen. Form auf den Backofenboden stellen und etwa 10 Minuten backen.

4. Eier, Crème Fraîche und Sahne in verruehren und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss wuerzen. Mit Kartoffeln und Kaese vermischen. Auf vorgebackenen Teigboden geben und glattstreichen. Butter in Floeckchen darauf verteilen. Kuchen in der Mitte des Backofens ca. 1 Stunde backen.


Bonusmaterial MAKING OF und SCHRIFTKOMMENTAR

- "Mindestens 1 Stunde im Kuehlschrank ruhen lassen." In einer Stunde muss das Ding fertig sein.
- "700 g mehlig kochende Kartoffeln reiben." Erstens gab es nur festkochende Kartoffeln und zweitens besitze ich keine Reibe. Aber - man ist ja kreativ - eine Knoblauchpresse. 24 Minuten meines Lebens damit vergeudet 700 g festkochende Kartoffeln durch eine Knoblauchpresse zu druecken. Hoem.
- Teig ließ sich schlecht ausrollen, weil keine Kuehlung.
- Crème Fraîche wurde zu Schmand, Muskatnuss wissentlich ignoriert und die Butterfloeckchen zum Schluss schlicht vergessen.


FAZIT: Ich kann wirklich nicht kochen. Aber backen.