Thursday 19 December 2013

GORILLA GRILL im Eimsbusch

Eines der wohl meistempfohlenen Restaurants der Hamburger Twenty-/Thirty-Somethings. Dementsprechend schön ist dieses Restaurant: Von der Einrichtung über Gäste, Servicekräfte, Besteck und das Essen an sich - alles ist so furchtbar schön. Abgesehen von den Lampen, die trotz hoeher Decken eigenartig tief in den Raum ragten und für jeden Menschen jenseits der 1,90m einen kleinen Hindernislauf darstellten.

Dennoch war es eine sogleich positiv auffallende Atmosphäre, besonders, da das Restaurant Tischgrößen von 2 bis 15 und dementsprechend eine bunte Mischung bietet. Auch unter der Woche ist der GORILLA GRILL sehr gut besucht, eine Reservierung daher empfohlen.

Pasta geht immer.


Ein komplizierter Name für ein klassiches Alltagsgericht der italienischen Küche. Natürlich klingt "Hausgemachte Orechiette mit Cima di Rapa und Violetta-Aubergine und Walnüssen" wesentlich schöner als "Kleine Muschel-Nudeln mit Grün und Nüssen".
Den Unterschied zwischen einer Violetta-Aubergine und der üblichen violetten Aubergine besonders im gekochten Zustand erschloss sich mir nicht, ebenso war der Rapini zwar gewollt, aber mit den Walnüssen fast schon unangenehm bitter.


Rotkäppchen.


Die glutenfreie Variante des California-Burgers mit gegrillter Paprika als Brötchenersatz und seperater Guacamole. Stets ein Qualitätsmerkmal, wenn die Küche auf Wünsche der Gäste reagiert. Die Pommes in der Porzellan-Pommesschale von Butler's sind bereits glutenfrei, aber ansonsten nur normal köstlich, da es in der Natur der Pommes liegt köstlich zu sein.


Breit wie hoch.


180 gr glückliches Rinderhack mit Guacamole eingerieben und eingelegter Paprika wunderschön serviert im weißen Kleidchen (Gr. 38, es war ein schlankes Rind). Das Fleisch war sehr sehr gut, angenehme Grill-Aromen und saftig-lockeres Kauerlebnis, man schmeckt förmlich grüne Wiesen und Sonnenschein. Das andere Grün in Form der Guacamole war nur in dem Wissen herauszuschmecken, dass die Guacamole laut Speisekarte existent war, die eingelegte Paprika war ein schönes Extra, hätte aber auch nicht sein müssen, das Fleisch war saftig genug für alles.

Ein Burger entfaltet seine maximale Geschmackskurve, wenn man unter Missachtung jeglicher Tischmanieren beherzt in ihn reinbeißt, minutenlang zufrieden den Bissen genießt und mit einem wohligen Gefühl gen Magen gleiten lässt.
Bei derartigen Burger-Formaten sieht man sich jedoch gleich vor mehrere Probleme gestellt, zumindest, wenn man strikter Gegner des Burgergenusses mittels Besteck ist. Schwierig dabei nicht in Steinzeitmensch-Verhalten zu verfallen und womöglich seine Begleitung unwiderruflich zu verschrecken und gleichzeitig eine gewisse Konversation aufrecht zu erhalten ohne die Artikulation durch Burgerfragmente zu stören.

Und nicht zuletzt: In welchem Tempo muss ich einen Breit-Hohen Burger essen ohne ihn umzudrehen, um den unteren dünneren Brötchenanteil vor der Einwirkung des Burgersaftes zu schützen und dennoch einen Lustgewinn davon tragen zu können?




FAZIT: Gut gebrüllt, Gorilla. Alles in allem war es ein gelungener Restaurantbesuch, das Essen köstlich, der Service aufmerksam. Es ist natürlich reine Geschmackssache, aber leider gehören überhohe Burger und überdicke Pommes nicht zu meinen Lieblingen, auch wenn das Fleisch exzellent war.

Dennoch ist und bleibt für mich das einzig wahre Burger-Restaurant Hamburgs Burger King das HATARI.




Gorilla Grill
Eppendorfer Weg 58
20259 Hamburg

http://www.gorillagrill.de/

Vorspeisen: 6 - 9 €
Burger: 14 €
Hauptgerichte: 13 - 16 €
Dessert: 5 €