Tuesday 16 December 2008

LANDHAUS DILL in der Elbchaussee

Unser diesjähriges traditionelles Weihnachtsessen sollte etwas Besonderes werden! Nicht nur, weil wir erst kürzlich Weihnachtsgeld erhalten hatten, sondern weil es das letzte Mal - zumindest während der Ausbildung - sein wird. Die Wahl fiel auf das Landhaus Dill, dessen Internetpräsenz genauso unübersichtlich ist wie die dortige Speisekarte. Diese versprach in handschriftlichem Chaos gehobene deutsche Küche. Ob die Erwartungen erfüllt wurden?

Nette Atmosphäre, aber nichts Besonderes.

Inmitten der wunderbaren Elbchaussee gegenüber eines schrägen Architektenhaus gelegen, betraten wir das klassisch eingerichtete Restaurant, wo uns zur Begrüßung unserer Garderobe entledigen konnten. Die Dekoration war saisongerecht, dennoch wirkte es auf den zweiten Blick etwas "kühl", was auch daran liegen könnte, dass der Besuch an einem Dienstagabend doch eher aus blieb. Der Service fragte nach Getränkewünschen ohne die Karte gebracht zu haben, war ansonsten korrekt höflich. Nach dem Aufnehmen unserer Essenbestellung, bei dem alle Extrawünsche gerne berücksichtigt wurden, reichte man noch ofenwarmes Brot mit Gänseschmalz, danach ein Gruß aus der Küche! Pluspunkt! Das Essen selbst wurde nach angemessener Zeit serviert und war für das Auge ein Genuss!

Amuse Gueule: Meerettich auf Roter Bete


Barbarie-Ente auf Apfel-Mandelsauce, Schwarzwurzel-Karottengemüse und Kartoffelkuchen

Ravioli. 1,2,3,4,5 Ravioli.

Die Entenbrust zartschmelzend, das Verhältnis von Fett zu Fleisch genau richtig (wann würde ich solch einen Satz auch nur von mir lassen), besonders in Kombination mit der fruchtig pikanten Apfel-Mandelsauce. Ein Geschmackserlebnis auch der Kartoffelkuchen. Das Schwarzwurzelgemüse zerging auf der Zunge, sodass man es kaum mit einem Schluck Wein wegspülen mochte. In anfangs andächtigem Schweigen genossen wir die ersten Bissen, dann begann das große Tauschen. Prinzessins Rinderfilet in Kräuterkruste selbst für einen Nicht-Rind-Esser wie mich ein Traum, ebenso die Portweinsauce. Emus Ravioli mit Steinpilzfüllung probierte ich nicht aus dem für sie weniger lustigen Grund, dass auf einem gefühlten 35 cm Durchmesser Teller exakt 5 Ravioli angeordnet waren. SIE war damit die Einzige, die nicht satt den Heimweg antrat. Die Portionen waren angemessen, sodass man durchaus ein 3-Gänge-Menü schaffen konnte.
Das Dessert, welches erst nach Nachfragen serviert wurde, war phänomenal. Auch wenn ich nur einen Bissen des tahitianischen Halbgefrorenem mit karamellisierten Walnüssen auf Heidelbeerspiegel probierte...phänomenal!

Nach rund 3 Stunden verließen wir zufrieden das Restaurant. Zwar kostete mich das Essen mein gewöhnliches Wochenbudget für Nahrungsmittel, aber was soll's! ;)

Fazit: Gutes Essen zu angemessenen Preisen. Der Service leider mau. Rosenverkäufer haben in einem solchen Lokal nichts zu suchen, ein wenig Musik wäre und nett und bei allem Respekt: Von 5 Ravioli und ein bisschen Krautsalat wird höchstens eine Magersüchtige satt.

2 comments:

Nummer Neun said...

Ich finde deinen Fett zu Fleisch - Anteil auch äußerst gelungen, hat die das schon mal jemand gesagt? ;)

Anonymous said...

Meine Waage schwankt zwischen 26-30 % which is much too much ;)