Eines der wohl meistempfohlenen Restaurants der Hamburger Twenty-/Thirty-Somethings. Dementsprechend schön ist dieses Restaurant: Von der Einrichtung über Gäste, Servicekräfte, Besteck und das Essen an sich - alles ist so furchtbar schön. Abgesehen von den Lampen, die trotz hoeher Decken eigenartig tief in den Raum ragten und für jeden Menschen jenseits der 1,90m einen kleinen Hindernislauf darstellten.
Dennoch war es eine sogleich positiv auffallende Atmosphäre, besonders, da das Restaurant Tischgrößen von 2 bis 15 und dementsprechend eine bunte Mischung bietet. Auch unter der Woche ist der GORILLA GRILL sehr gut besucht, eine Reservierung daher empfohlen.
Pasta geht immer.
Ein komplizierter Name für ein klassiches Alltagsgericht der italienischen Küche. Natürlich klingt "Hausgemachte Orechiette mit Cima di Rapa und Violetta-Aubergine und Walnüssen" wesentlich schöner als "Kleine Muschel-Nudeln mit Grün und Nüssen".
Den Unterschied zwischen einer Violetta-Aubergine und der üblichen violetten Aubergine besonders im gekochten Zustand erschloss sich mir nicht, ebenso war der Rapini zwar gewollt, aber mit den Walnüssen fast schon unangenehm bitter.
Rotkäppchen.
Die glutenfreie Variante des California-Burgers mit gegrillter Paprika als Brötchenersatz und seperater Guacamole. Stets ein Qualitätsmerkmal, wenn die Küche auf Wünsche der Gäste reagiert. Die Pommes in der Porzellan-Pommesschale von Butler's sind bereits glutenfrei, aber ansonsten nur normal köstlich, da es in der Natur der Pommes liegt köstlich zu sein.
Breit wie hoch.
180 gr glückliches Rinderhack mit Guacamole eingerieben und eingelegter Paprika wunderschön serviert im weißen Kleidchen (Gr. 38, es war ein schlankes Rind). Das Fleisch war sehr sehr gut, angenehme Grill-Aromen und saftig-lockeres Kauerlebnis, man schmeckt förmlich grüne Wiesen und Sonnenschein. Das andere Grün in Form der Guacamole war nur in dem Wissen herauszuschmecken, dass die Guacamole laut Speisekarte existent war, die eingelegte Paprika war ein schönes Extra, hätte aber auch nicht sein müssen, das Fleisch war saftig genug für alles.
Ein Burger entfaltet seine maximale Geschmackskurve, wenn man unter Missachtung jeglicher Tischmanieren beherzt in ihn reinbeißt, minutenlang zufrieden den Bissen genießt und mit einem wohligen Gefühl gen Magen gleiten lässt.
Bei derartigen Burger-Formaten sieht man sich jedoch gleich vor mehrere Probleme gestellt, zumindest, wenn man strikter Gegner des Burgergenusses mittels Besteck ist. Schwierig dabei nicht in Steinzeitmensch-Verhalten zu verfallen und womöglich seine Begleitung unwiderruflich zu verschrecken und gleichzeitig eine gewisse Konversation aufrecht zu erhalten ohne die Artikulation durch Burgerfragmente zu stören.
Und nicht zuletzt: In welchem Tempo muss ich einen Breit-Hohen Burger essen ohne ihn umzudrehen, um den unteren dünneren Brötchenanteil vor der Einwirkung des Burgersaftes zu schützen und dennoch einen Lustgewinn davon tragen zu können?
FAZIT: Gut gebrüllt, Gorilla. Alles in allem war es ein gelungener Restaurantbesuch, das Essen köstlich, der Service aufmerksam. Es ist natürlich reine Geschmackssache, aber leider gehören überhohe Burger und überdicke Pommes nicht zu meinen Lieblingen, auch wenn das Fleisch exzellent war.
Dennoch ist und bleibt für mich das einzig wahre Burger-Restaurant Hamburgs
Gorilla Grill
Eppendorfer Weg 58
20259 Hamburg
http://www.gorillagrill.de/
Vorspeisen: 6 - 9 €
Burger: 14 €
Hauptgerichte: 13 - 16 €
Dessert: 5 €
6 comments:
le truc,
die existenz deines blogs war mir entfallen, nachdem ich vor jahren, denke ich, du schriebst über ein tibetisches restaurant, wenn ich mich richtig erinnere, kann das angehen, in der marktstraße oder so, gestolpert war. danke jedenfalls! macht immer noch spaß! zudem habe ich mich damals von deinen beschreibungen begeistern und deinen empfehlungen verleiten lassen. das hat gut geklappt. aber eben musste ich als burger connaisseur wirklich schlucken. du hast offensichtlich einen kompetenten gaumen und ein feines näschen, deshalb frage ich mich WHAT!!! das ding im hatari? ehrlich? kann doch nicht sein, oder? da fallen mir sogar in hh mindestens zwei läden ein, die einen komplett anderen sport ausüben. saumagen im hatari fein, und auch sonst, aber die burger. naja. wollte ich nur mal sagen. und vor allem, wie schon erwähnt,
thx!
Hello Philipp,
dann mal herzlich willkommen zurück und vielen Dank für deinen Kommentar!
Du meintest das Restaurant in Altona mit dem umwerfenden Butter-Tee? Nach wie vor ein Geheimtipp und zu Unrecht vielen unbekannt.
Zum Thema Hatari: Geliebt und gehasst von so vielen. Mein letzter Besuch ist ein Weilchen, vielleicht sollte ich meine Geschmackspapillen mal updaten! ;)
Bin aber gespannt auf deine beiden Burger-Tipps! Montgomery Champs und Trude?
hey le truc,
ich habe eben nochmal nachgeschaut. umwerfender buttertee klingt fantastisch. außerdem habe ich gerade unbeschreiblich großen hunger. das tibet meinte ich. genau. das ist ja tatsächlich schon eine weile her. ende 2010.
zu den burgern: vom montgomery champs habe ich auch schon gehört, aber das ist ja so weit außerhalb, zumindest wenn man ohne auto unterwegs ist. das "bird" den "bird" das "the bird" in der trommelstraße ist eines der beiden restaurants. das kennst du vielleicht. du hattest auf rücksicht auf deine begleitung den wunsch nach gesittetem essverhalten erwähnt. dieses ist hier absolut nicht angebracht. eine riesen sauerei, wirklich köstlich. der zweite laden ist einigermaßen neu und etwas schnieke. es ist die brooklynburgerbar. vorzügliche burger, tolle drinks aber nicht so dolle pommes.
Tolle Rezepte und vor allem vielfältig! Da ist für jeden Geschmack etwas dabei:-)
Weiterhin viel Erfolg, viele Grüße aus meinem Hotel Südtirol Meran. Daniel
Hallo Daniel,
vielen Dank für die Blumen! ;)
Schicke dir und Iggy Pop an deiner Wand viele Grüße aus dem hohen Norden!
Truc
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