Wednesday 20 October 2010

Neulich im Dienst.

An manch wundervollen Tagen, gerne auch als Schlaraffentage tituliert, betritt man den Aufenthaltsraum ganz hinten am Gang rechts und erblickt: Kuchen. Viel Kuchen. Sueßigkeiten, Kekse, Kuchen. Anlass kann ein Geburtstag sein, ein Abschied eines Auszubildenen, eine gelungene OP oder auch naechtlicher Backwahn.

Zum Zwischendienst um 10:45 Uhr erwartete mich einmal folgendes, wobei zu diesem Zeitpunkt sicherlich schon ein Viertel aller Kalorienbomben vernichtet und verdaut waren.

Schlaraffentisch.

Im Vordergrund der fantastische Philadelphia-Kiwi-Kuchen in mehrfacher Ausfuehrung, Muffins in verschiedenen Geschmacksrichtungen, Kirschkuchen, Kirschtorte (einstoeckig), Kirschtorte (zweistoeckig), Mini-Dickmanns in rauen Mengen und ganz hinten versteckt mein Favorit, der Zwiebelkuchen. Dazu noch Schokolade, Weingummi, Schokolade mit Weingummi und Weingummi mit Schokolade.

Bedenkt man, dass meine ueber alles verehrte Kollegin S-Punkt dieses Aufgebot an Back- und Sueßwaren in zweifacher Ausfuehrung fuer 2 raeumlich getrennte OP-Komplexe zubereitete, insgesamt 23 Torten und ueber 100 Muffins innerhalb 24 Stunden zauberte und DAS ohne einen ordentlichen Dank erwarten zu koennen...unglaublich.


Ein Dienst kann aber auch ganz anders aussehen: Das Essen sicher im Bereitschaftszimmer gelagert, man selbst aber leider sicher noch stundenlang im OP. Solange das Adrenalin durch die Adern rauscht, vergisst man jegliches Hunger- oder Muedigkeitsgefuehl, aber wehe, man kann sich mal 10 Minuten ausruhen.

Kalt ist das neue Heiß.

Es gibt Kollegen, die ziehen die Arbeit an. Es gibt auch Kombinationen, die Arbeit mehr anziehen als Lady Gaga ihr Fleischkleid. So kann ich mich bei einem Dienst mit R-Punkt grundsaetzlich auf lange Stunden im OP und zwischendrin ein paar Minuten Zeit fuer kalten Cous-Cous-Salat oder kalte Oel-Schupfnudeln gefasst machen. Natuerlich wird das Fressgelage postoperativ im Bereitschaftszimmer nachgeholt, aber dennoch...

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