Tuesday 28 August 2012

MADIBA in Fort Greene, Brooklyn


Ein Restaurant mit solch einem Namen schuert Erwartungen. Hohe Erwartungen. Wenn man allerdings frisch aus dem Flieger nach 14 Stunden Flug mit Zwischenstopp Charles de Gaulle (!!!) steigt, relativieren sich die gesamten Weltanschauungen.

Nicht falsch verstehen, ich liebe Fernfluege. Ich wuerde fernfliegen, nur um fernzufliegen. Man wird gefuettert, gewaessert und hat mit einer Portion Glueck sogar nette Sitznachbarn. Der letzte Punkt war natuerlich ein Scherz, als Alleinflieger wird man stets neben schreiende Kinder, zickige Frauen und dicke Schweißbehaelter gesetzt, die sich nicht mal durch gefaktes Schlafen von toelpelhaften Konversationsversuchen abhalten lassen. Aber, ich liebe Fernfluege. Ich liebe das schlechte Essen, abgesehen von einem ausgezeichneten Blondie, den schlechten Tetra-Pak-Wein aus Plastikbechern, den ich niemals anruehren wuerde und das falsch-freundliche Personal, das innerlich bestimmt jedem einzelnen Passagier eins in die Fresse anstatt den Tomatensaft ins Glas geben wuerde (außer Business-Class).

Um auf MADIBA zurueckzukommen, ich lande, ich werde abgeholt, ich stelle Gepaeck ab und ich habe Hunger. Meine ganz bezaubernde Food-Begleiterin fuer die naechsten Wochen D-Punkt schlaegt das MADIBA vor, da es in ertraeglicher Laufweite liegt (10m) und auch sonst einen sehr guten Ruf hat gutes afrikanisch-angehauchtes Essen zu bieten. Zum Interiéur verliere ich nicht viele Worte, denn wir kamen, saßen und bestellten aus der uebersichtlichen, aber sehr vielversprechenden Speisekarte. Fuer D-Punkt gab es Fleisch, fuer mich gab es Fleisch. Fuer D-Punkt gab es Alkohol, fuer mich gab es Alkohol. Ich mag dieses Restaurant.


Alkohol mit Litschi & Alkohol mit Zitrone.


Da schwiegen sie, die Laemmer.

Lamm ist ja nicht unbedingt mein Lieblingstier, auch nicht auf dem Teller. Aber laut Begleitung war ihr Pap & Vleis, a succulent rack of lamb chops served with pap (white cornmeal) and chakalaka, ausgezeichnet!


Miniportion. Not.

Mein Bobotie, a traditional Cape Malay curried mince (ground beef) bake with egg custard topping and crisped almonds, served with yellow rice and raisins oder kurz Fleischkuchen mit Mandeln als Dekoration obendrauf haette ich in der Form dem Namen nach nicht erwartet, aber warum nicht Fleischwuerfel neben gelben Reiszylinder getrennt durch einen Maistaco plus 5 Dips, von denen ich teilweise nicht erschmecken konnte, ob es sich um zermahlene Kaefer oder Crèmedip mit Bohnen handelte. Verifiziert sind (von vorne nach hinten): Joghurt-Minz-Dip, marmeladenaehnliches Zeug (!), saure Krautmixtur, eingelegter Gruenkohl (!), Kaefer oder Bohnen.
Mein Anfangsgedanke: Die Portion ist zu klein, bring mir schon mal die Dessertkarte, Schaetzchen. Diese mich stets begleitende Furcht nicht satt zu werden wurde jedoch rasch beiseite geschoben, als sich Monsieur Fleischwuerfel als zwei 250g Steaks in Wuerfelform gepresst entpuppte, raffiniert gewuerzt, mit einer ueberraschenden Schaerfe im Nachgeschmack. Sehr koestlich, sehr reichhaltig. Den Taco habe ich dennoch nicht liegenlassen. Und auch sonst nichts. Abgesehen von meiner Wuerde, als ich mich aus eigener Kraft nicht mehr erheben konnte.


FAZIT: Ich mag den lockeren, amerikanischen Sinn fuer Serivce, schließlich dinierten wir auch in Brooklyns Hipsterviertel. Das Essen wie beschrieben außergewoehnlich gut, die Preise im guten Leistungsverhaeltnis (15 bis 25 $). Ein phantastisches erstes Mahl und ein phantastischer erster kulinarischer Eindruck aus dem Land der kulinarischen Abnormalitaeten. Nelson Mandela waere zufrieden.




madiba
195 Dekalb Avenue  Brooklyn, NY 11205

Starters: 10 - 15$
Main: 15 - 25$
Cocktails: 10$ 

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